Alle Artikel in: Für Kinder

Falscher Ort?! Falsche Zeit?!

Mit dem Korb auf dem Rücken muss ich mich vorsichtig bücken. Glaubt mir, es ist ziemlich schwer, der hohe Schnee behindert mich sehr.   Etwas Seltsames ist wohl passiert und ich frage mich ganz ungeniert: Was kann denn hier nicht stimmen, wenn ich muss Schneeberge erklimmen?   Roter Mantel, Mütze, weißer Bart, auch einen Schlitten hat er parat. So steht der alte Mann jetzt vor mir. Was will er denn nur von mir?   Mit tiefer Stimme sagt der Mann und schaut mich lächelnd an: „Du hast dich wohl total verirrt und auch noch im Datum geirrt!“   Den Fehler macht er mir deutlich und erklärt auch ganz freundlich: „Für deinen schweren Eiertransport ist hier nicht der richtige Ort.   Ostern ist dieses Jahr schon vorbei, da hilft kein Jammern und Geschrei. Du bist also hier zur falschen Zeit, Jetzt ist die weiße Weihnachtszeit!   Nikolaus, Christkind, Weihnachtsmann sind jetzt mit ihren Gaben dran. Osterhase, sei bitte nicht verzagt, im Frühjahr bist du wieder gefragt.   Dann ist die Wiese wieder grün und Blumen beginnen …

Nico wartet auf den Nikolaus

„Opa befüllt die Nikolausstiefel,“, sagt Nicos großer Bruder Martin. „Du lügst!“ „Quatsch!“, lacht Martin.  Nico beschließt wachzubleiben. Heimlich will er auf den Nikolaus warten und ihn fotografieren. Nach der Gute-Nacht-Geschichte versteckt er sich hinter der großen mit Tannenzweigen bestückten Bodenvase. Ihm fallen die Augen zu. Er reißt sie wieder ganz weit auf. Das fällt ihm immer schwerer. Er blinzelt mit dem rechten Auge. Dann mit dem linken. Seinen Kinderfotoapparat hält er festumklammert. Als Mutter ihn so schlafend entdeckt, bringt sie ihn ins Bett. „Nikolaus war schon da. Hast du ihn gesehen?“, fragt sie den Jungen, der sanft schlummert und träumt.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Personalmangel Gelungene Überraschung Weihnachtsmann Willi  

Brief an den Nikolaus

Lieber Nikolaus, Mutti hat gesagt, dass ich am Abend des 5. Dezembers meine geputzten Stiefel vor meine Zimmertür stellen soll. Dann legst Du auch ganz bestimmt Geschenke für mich hinein. Aber mir ist was sehr Wichtiges eingefallen, das muss ich Dir dringend mitteilen: Mutti schimpft, wenn wir mit schmutzigen Schuhen ins Haus kommen. Deshalb müssen wir die Schuhe immer vor der Haustür ausziehen. Bitte, bitte ziehe Deine Stiefel auch aus, sonst darfst Du nicht hereinkommen. Du musst aber unbedingt ins Haus, um mir etwas in meine Stiefel zu legen. Ich hoffe, Dich erreicht mein Brief noch rechtzeitig!!! Viele Grüße Dein Felix

Herbstgeflüster

Es ist ein schöner Herbsttag. Die Sonne lacht vom blauen Himmel und lässt die bunten Blätter im Sonnenlicht golden leuchten. Es weht ein Wind, der genau richtig ist zum Drachensteigenlassen. Ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch.  Flori marschiert hinüber zur großen Wiese und lässt seinen bunten Drachen, den er übrigens selbstgebastelt hat, hoch in die Lüfte steigen. Dort tanzt dieser hin und her und der Junge hat seine helle Freude daran. Doch schon bald ziehen Wolken am Himmel auf. Das wäre ja nicht so schlimm, wenn es Schönwetterwolken wären, aber leider versprechen diese nur Regen. So packt Flori seinen Drachen wieder ein, doch bevor er sich endgültig auf den Heimweg macht,  setzt er sich für ein Weilchen auf die Bank am Wegesrand. „Bestimmt müssen wir bald wieder Blätter sammeln und zum Unterricht mitbringen“, denkt er. „Jedes Jahr dasselbe. Im Kindergarten hat es angefangen und jetzt in der dritten Klasse ist es immer noch so. Eigentlich mag ich das nicht.“ Floris Gedanken werden unterbrochen. Er vernimmt ein zartes Stimmchen: „Ich halte mich fest! Das kannst du …

So eine Aufregung

Eigentlich haben wir Fangen gespielt. Das macht richtig Spaß, aber irgendetwas ist wohl falsch gelaufen. Plötzlich waren die anderen nämlich weg. Erst haben sie mich hierher gelockt und jetzt sind sie alle verschwunden und haben mich hier allein gelassen. Ich frage mich nur, wo sie sind. Wahrscheinlich sind sie längst schon wieder draußen und spielen im Garten weiter Fangen.  „Hey, was machst du hier drinnen?“, höre ich eine Frau empört rufen. Meint sie etwa mich? Ich würde ja gerne raus, aber ich weiß nicht wo.  „Sieh zu, dass du nach draußen verschwindest!“, schimpft sie mit mir und dann beginnt sie mir ihr Leid zu klagen: „Ich dachte, dass ich heute mal Glück hätte. Ich habe extra erst den Wetterbericht gehört und sie haben für heute und morgen Wolken und Sonne gemeldet, aber keinen Regen. Also habe ich die Gelegenheit ergriffen. Meistens habe ich nämlich Pech und es regnet noch am selben Tag, spätestens aber am nächsten Tag.“ Bis jetzt weiß ich überhaupt nicht wovon diese Frau redet und was das alles mit mir zu tun …

Das fliegende Ei

Wir sitzen im Flieger von Teneriffa zurück nach Berlin. Schade, denn wir lassen das schöne sonnige Wetter zurück und tauschen es gegen Temperaturen von ungefähr 6 Grad ein, allerdings mit der Hoffnung auf Sonnenschein an Ostern. Ich überlege, welche Geschichte aus unserem Leben zum Osterfest passen könnte, aber da hilft mir Peter auf die Sprünge. Es gibt eine lustige Begebenheit aus der Familie meines Vaters, die ich allerdings auch nur aus Erzählungen kenne. Es ist also sozusagen eine alte familiäre Überlieferung.“ „Und das ist eine Ostergeschichte?“, frage ich zurück. „Das kann ich dir jetzt nicht sagen, aber es geht um ein fliegendes Ei.“ Logisch, dass ich jetzt neugierig werde, denn fliegende Eier kenne ich nicht. Seinem schelmischen Grinsen merke ich jedoch an, dass ich vielleicht den Ausspruch nicht ganz so wörtlich nehmen sollte. „Das ist jetzt aber kein nachträglicher Aprilscherz, oder?“ „Nein, nein. Pass mal auf!“, beginnt Peter mir diese Geschichte zu erzählen. Er beschreibt eine Szene, die ich mir nun auch bildlich genau vorstellen kann. Sein Vater Heinz, der damals wohl selbst noch ein …

Annelie, Piepsie, Braunschopf und die dicke Emma

Oma Luise holt ihre kleine Enkelin Annelie vom Kindergarten ab. Bereitwillig gibt das Mädchen seiner Großmutter die Hand und tritt mit ihr gemeinsam den Heimweg an. „Na, wie war es heute im Kindergarten? Bestimmt habt ihr schöne Sachen gemacht“, wendet sich Oma Luise an ihre Enkelin. „War heute doof?“, antwortet diese kurz und knapp. Erst jetzt bemerkt Luise, dass Annelie ein ziemlich beleidigtes Gesicht macht. Irgendetwas muss wohl vorgefallen sein. „Vielleicht hat sie ja etwas angestellt oder sich mit einem anderen Kind gestritten“, überlegt die Großmutter insgeheim.  „Erzähl doch mal, was dich gestört hat!“, fordert sie deshalb das Mädchen auf. „Hilda ist doof!“, lautet die kurze Antwort.  Doch dann sprudelt es aus der Kleinen nur so heraus: „Es gab Gummibärchen. Für jeden so viele…“ Annelie hält ihre rechte Hand in die Höhe und spreizt alle fünf Finger auseinander. „Und jetzt ist die Packung leer!“, sagt sie empört. „Wie ist das denn passiert?“, forscht Oma Luise nach. „Hilda hat alle heimlich gefuttert. Das ist voll ungerecht!“ „Das stimmt! Das ist ja fast so wie bei Piepsie, …

Personalmangel  (2)

„Mmh, mmh!“, überlegt Willi hin und her und streicht sich über seinen langen weißen Bart. „Da muss ich doch gleich mal schauen, wo ich meine Stiefel und meinen Wintermantel hingehängt habe.“ Das Engelchen lächelt erleichtert, denn anscheinend ist der Weihnachtsmann damit einverstanden bei den himmlischen Vorbereitungen für das Fest auszuhelfen.  „Dankeschön!“, ruft das Engelchen freudig aus. „Ich wusste doch, dass du uns helfen wirst. Auf dich ist immer Verlass.“ So kommt es, dass Willi in der Himmelswerkstatt am großen Verpackungstisch einen Platz zugewiesen bekommt. In der Mitte liegen alle notwendigen Materialien, die zum Verpacken benötigt werden. Auf einem Fließband befinden sich die Geschenke, so dass man nur zugreifen muss. Das verpackte Geschenk kommt dann auf ein weiteres Band, das unter dem ersten verläuft. So hat alles seine Ordnung. Willi zögert nicht, sondern legt sofort los. Selbstverständlich will er seine Arbeit besonders gut machen. „Beim Verpacken ist Kreativität gefragt“, denkt er sich und überlegt kurz.  Der erste Versuch überzeugt ihn jedoch nicht so richtig, deshalb reißt er das Geschenkpapier wieder ab, zerknüllt es und wirft es …

Personalmangel

Weihnachtsmann Willi ist nun ja schon einige Jahre im wohlverdienten Ruhestand. Auf seinen Nachfolger Weihnachtsmann Rudi ist er sehr stolz. Nicht nur, weil er ihn selbst ausgebildet hat, sondern auch, weil dieser die Arbeit hervorragend erledigt. Weihnachtsmänner bleiben immer Weihnachtsmänner, das heißt, sie verlieren nie diesen Titel. Selbst dann nicht, wenn sie schon lange nicht mehr aktiv sind. Einmal Weihnachtsmann –  immer Weihnachtsmann. Gerade hat sich Willi mit einem Pfeiffchen auf seinen Ohrensessel gesetzt und die Füße auf die Ofenbank gelegt. Er liebt es ins Kaminfeuer zu schauen und sich die Füße zu wärmen. Während das Feuer so schön prasselt und die Flammen zucken, kann er seinen Gedanken freien Lauf lassen. Die vielen Jahrzehnte, die er als Weihnachtsmann unterwegs war, ziehen gedanklich an ihm vorüber.  „Es war eine schöne Zeit“, denkt er mit ein bisschen Wehmut. „Aber anstrengend war sie auch und jetzt bin ich schon so alt und auch schon recht müde. Obwohl, manchmal würde ich schon gerne wieder ein bisschen …“ Just in diesem Moment klopft es an der Tür. Erst zaghaft, dann …

Vom Winde verweht

Ich bin Laubinchen, ein Blatt. Vielleicht bist du mir schon einmal begegnet. Auf jeden Fall kennst du meine Schwestern und Brüder. Wir sind nämlich eine sehr große Familie. Wenn wir alle versammelt sind, nennt man uns Laub. Wir wohnen auf den Laubbäumen und sind im ganzen Land verteilt. Wenn der Baum groß und kräftig ist, also sozusagen schon ausgewachsen, dann hängen bestimmt 100 000 meiner Schwestern und Brüder an ihm. Obwohl es von uns so viele gibt, die sich auch noch alle ähneln, ist trotzdem jeder von uns einzigartig.  Im Frühjahr, wenn es langsam wärmer wird und die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde schickt, dann brechen wir aus den Blatthöckern heraus und lassen den einst kahlen Baum ergrünen. Die Menschen freuen sich dann und sagen, dass die Natur wieder erwacht. Im Herbst, wenn wir dann unser Grün gegen Gelb, Braun und Rot austauschen, erfreuen wir die Menschen wieder mit unserer Farbenpracht. Wenn wir unseren Farbstoff Chlorophyll abgebaut haben, dann dauert es nicht mehr lange und und wir fallen zu Boden. Der Baum ist dann …

Schabernack mit dem Osterhasen

Mausi, das kleine Mausemädchen schläft noch, tief unten in ihrem Mauseloch. Als sie erwacht, fällt es ihr ein, heute soll ein besonderes Fest wohl sein. Bald werden Kinder, die großen und die kleinen, oben auf der Wiese erscheinen. Zuvor muss er seine Arbeit tun, der berühmte Hase hat keine Zeit zum Ausruhn. So hoppelt er über die große Wiese sofort, versteckt bunte Eier hier und dort. Wird beobachtet von der Maus, die macht sich einen Schabernack daraus. Sobald der Osterhase hat versteckt ein Ei, das Mausemädchen eilt herbei. Legt das Ei in den Korb zurück, jedes Einzelne und Stück für Stück. So wird der Osterhasenkorb niemals leer, beeilt er sich auch noch so sehr. Als erklingt der Kinder Lachen, lässt Mausi nun die dummen Sachen. Sie will nicht verderben den Kinderspaß, lässt liegen die Eier im Gras. Als der Korb ist endlich leer, der Osterhase ist erschöpft doch sehr. Er zweifelt wahrlich an seiner Kondition, nächste Ostern ist dran der Sohn. Mausi kichert über den Streich, neuer Blödsinn folgt bestimmt sogleich. Doch nun habt alle …

Igitt … Wasser!

Ich dachte eigentlich, dass sie es vergessen hat und im Grunde genommen war ich ganz froh darüber. Doch eines Morgens konnte ich ein Gespräch zwischen meinem Frauchen und deren Mutter verfolgen.  „Schau nur, wie dein Paul aussieht. Er richtig schmuddelig. Wenn du ihn mit in den Urlaub nehmen willst, dann solltest du ihn waschen.“ „Nö“, meinte mein Frauchen. „So wie er ist, ist er gerade richtig.“ „Naja, ein bisschen Wasser würde ihm schon guttun!“ „Nein!!!“, schrie ich, aber leider konnte mich niemand hören. „Mein Frauchen hat Recht. Ich bin gut so, wie ich bin. Wasser …igitt! Ich bin wasserscheu und wahrscheinlich auch nicht wasserdicht!!!“ „Und wenn er hinterher kaputt ist?“, wagte Frauchen einen erneuten Vorstoß. „Ihm passiert schon nichts, das kannst du mir glauben“, war die Antwort der Mutter.  Es dauerte auch nicht lange und ich hörte es plätschern. Frauchen ließ das Waschbecken mit warmen Wasser volllaufen.  Sogar ein paar Spritzer Badeschaum tröpfelte sie hinein. Ehrlich gesagt, roch es angenehm und ich fand den Schaum lustig. Doch dann schaute sie mich ernst an und erklärte …

Opas Geburtstagsgeschenk

Karlchen liegt im Bett. Eigentlich ist er kein Langschläfer, aber irgendwie scheint heute alles anders zu sein. Er schläft noch tief und fest als die Sonne schon vom Himmel lacht. Der kleine Junge erwacht erst aus seinen Träumen, als ein Sonnenstrahl ihn an der Nase kitzelt. Doch dann ist er mit einem Schlag hellwach. Ihm ist es wieder eingefallen: „Opa kommt heute aus der Kur zurück und er hat Geburtstag. Ich muss mich noch um sein Geschenk kümmern“, erklärt er der Mutter beim Frühstück. „Hast du schon eine Idee, was du ihm schenken willst?“, erkundigt sie sich. „Ja, ja, aber ich verrate es nicht. Das ist mein Geheimnis. Es soll eine Überraschung für Opa werden.“ „Opa kommt doch erst heute Nachmittag. Wenn du meine Hilfe beim Basteln oder so brauchst, dann sag es mir. Jetzt ist noch Zeit.“, schlägt sie ihrem Sohn vor. „Nein, nein, das kann ich schon ganz alleine. „Ich weiß nämlich, was sich Opa schon lange wünscht.“ „Aha und was ist das?“ „Ich hab’ doch gesagt, dass ich es nicht verrate“, antwortet …

Ein paar Minuten früher

Ich kann mir nicht erklären, warum mir diese Begebenheit heute eingefallen ist. Möglicherweise habe ich etwas geträumt, das in mir Erinnerungen hervorgerufen hat, die ich im allerhintersten Stübchen meines Gedächtnisses in einer längst vergessenen Schublade herausgekramert habe. Keine Ahnung. Vielleicht war es die Sendung gestern Abend, die von einem Tierheim berichtet hat. Möglich, aber irgendwie doch unwahrscheinlich. Allerdings frage ich mich, ob es in einem Zusammenhang mit den Weihnachtssachen steht, die gerade in einer Aufräumaktion verstaut werden und erst vor dem nächsten Weihnachtsfest wieder zum Vorschein kommen sollen. Es ist und bleibt ein Rätsel für mich und ich werde eventuell auch nie dahinterkommen, weshalb mir genau diese Begebenheit und ausgerechnet heute einfällt.  Ich hoffe, ich habe Euch jetzt neugierig auf meine Erinnerung gemacht. Also, es handelt sich um eine Kindheitserinnerung, die mein Unterbewusstsein für so wichtig erachtet, dass es mir diese nun auf dem Präsentierteller serviert. Ich glaube, ich war in der zweiten Grundschulklasse. Ausnahmsweise hatten wir schon eine Stunde früher Schulschluss. Mir ist entfallen, ob es möglicherweise hitzefrei gab oder der Ausfall durch einen anderen …