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Bergeweise weißes Gold

Die Urlaubszeit ist vorbei und selbstverständlich waren auch wir unterwegs. Eine meiner Lieblingsinseln ist Mallorca. Immer wieder zieht es uns auf diese wunderschöne Insel, die in nur zwei Flugstunden erreichbar ist und leider allzu oft auf den Ballermann reduziert wird. Doch damit tut man dieser Balleareninsel unrecht. Sie hat so viel zu bieten und obwohl wir sie schon sehr oft besucht haben, entdecken wir immer wieder neue Ecken. Heute möchte ich Euch an „Ses Salines d’Es Trenc“ teilhaben lassen, die mich auf ihre Art fasziniert haben.

Während Björn uns mit seinem Sommer in den Bergen begeistert hat, zeige ich Euch ebenfalls Berge, – weiße Berge, die in den blauen Himmel ragen. Aber das ist kein Schnee auf Mallorca, sondern weißes Gold. Salz, das mithilfe des Meeres und der Sonne „geerntet“ werden kann.

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Diese Salinen befinden sich im Südosten der Insel, unweit des Ortes Colonia de Sant Jordi. Mehr oder weniger zufällig haben wir Mallorcas größte Salinen, die sich über 150 Hektar erstrecken, auf einem unserer Ausflüge entdeckt. Besonders schön empfand ich das Glitzern der Salzkristalle in der Sonne, welches aber schwer einzufangen war.

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Obwohl schon die unterschiedlichen Kulturen auf dieser Insel Küstensalinen genutzt haben, erbaute man erst in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Salines d’Es Trenc, speziell für die Kochsalzproduktion und hat damit die große wirtschaftliche Bedeutung dieses Kristalls entdeckt. Laut den Informationstafeln finden sich hier optimale Bedingungen für die Salzproduktion, nämlich viel Sonne, eine sanfte Meeresbrise, geringe Feuchtigkeit und damit die Verdunstung des Wassers auf natürliche Weise.

Leider waren wir nicht zu den Besichtigungszeiten vor Ort, aber die Informationstafeln und die uns möglichen Einblicke lieferten uns alles Wissenswerte.*

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So konnten wir lesen, dass über einen Kanal das Meerwasser vom Strand Es Trenc, der übrigens 900 Meter entfernt liegt, zum höchsten Punkt gepumpt wird. Bedingt durch die Schwerkraft beginnt das Wasser mit einem Salzgehalt von ungefähr 29 Gramm pro Liter langsam zu fließen und erreicht verschiedene Phasen und Becken. Zunächst sinken die schweren Partikel nach unten und 50% des Wassers verdunsten, wodurch der Salzgehalt steigt. In den verschiedenen Becken, die das Wasser durchläuft ist der Salzgehalt auch unterschiedlich hoch.

  • im Verdunstungsbecken:    60 Gramm/Liter
  • im Erwärmungsbecken:     120 Gramm/Liter
  • im Sättigungsbecken:         200 Gramm/Liter
  • im Kristallisationsbecken: 260 Gramm/Liter  (hier wird das Salz hergestellt)

Im Kristallationsbecken hilft ein Traktor beim Aufbrechen der Salzkruste, danach wird das Salz von sogenannten Erntemaschinen aufgenommen und  Verunreinigungen  werden entfernt.  Anschließend gelangt das Salz über Förderbänder zu den Salzbergen.

Die „Ernte“ findet in den Monaten August / September statt und unterliegt auf die Menge bezogen wetterabhängigen Schwankungen. In einer guten Saison, so war zu lesen, beträgt die „Ernte“ schon mal 10000 Tonnen.

Besonders hervorheben sollte man auch, dass sich diese Salinen zu einem Naturreservat entwickelt haben, das es zu erhalten gilt. Hier leben Säbelschnäbler, Seidenreiher, Albatrosse und Flamingos, ganz abgesehen von den zahlreichen Kleinstelebewesen und Fischen im Wasser, die den Vögeln wiederum als Nahrung dienen.

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Salz nennt man ja auch das weiße Gold. Es hat einen großen wirtschaftlichen Wert und verfeinert unsere Speisen, macht aber auch Fleisch und Fisch haltbar. Es gibt eine Salzstraße und viele Städte beinhalten daher auch in ihrem Namen dieses Wörtchen, z.B. Bad Salzuflen, Bad Salzschlirf, Bad Salzhausen …

Auch viele Redensarten und Sprüche drehen sich um das Salz:

Jemanden das Salz in der Suppe nicht gönnen, drückt einfach nur Neid aus. Währenddessen man versucht jemand die Suppe zu versalzen, nichts anderes heißt, als dass man ihm Pläne durchkreuzt bzw. ihm etwas verdirbt. Salz in eine Wunde streuen, verschlechtert die Lage des Betreffenden noch zusätzlich.

Man sagt aber auch, wenn ein Essen versalzen ist, dass der Koch verliebt ist. Wenn man Salz verschüttet, dann gibt es angeblich Streit. Fehlt jedoch das Salz im Haushalt, dann soll wohl dem Aberglauben zufolge das Geld ausgehen. Und zum Einzug ins neue Haus oder die neue Wohnung schenkt man Brot und Salz. Aber auch als Heilmittel hat sich das Salz einen Platz erobert.

Man könnte noch so viel über das Salz schreiben, aber ich wollte Euch ja nur von den Salinen auf Mallorca berichten. Ich kann mich jedoch erinnern, dass Irmi auch in diesem Jahr schon einmal über Salz berichtet hat.

Ich freue mich, wenn es Euch heute wieder bei mir gefallen hat.

Vielleicht habt ihr noch Lust mehr mit mir auf Reisen zu gehen, dann könnt ihr beispielsweise dies lesen:

Beim thailändischen Friseur

Mein Weg zum „7 Eleven“

Hallo Taxi

 

*Anmerkung: Die Informationen über Ses Salines d’Es Trenc, die Salzproduktion, Erklärungen, Zahlen, Mengenangaben und Angaben über die dortige Tierwelt orientieren sich an den Informationstafeln vor Ort.

 

15 Kommentare

  1. Hallo liebe Astrid,
    das sind beeindruckende Bilder. Diese riesigen Salinen findet man ja nicht nur auf den Balearen sondern überall, wo sich das Meersalz dafür anbietet. Ich kenne das von den Kanaren und auch von Südfrankreich.
    Sag mal – bei dir steht zwar nichts über das von dir genutzte Theme, aber ich gehe fast jede Wetter ein, dass du ebenfalls Zuki von elma Studios nutzt. Der Aufbau springt mir doch direkt ins Auge.
    Herzliche Grüße
    Elke

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Elke,
      Du hast die Wette gewonnen. Ich benutze Zuki. Unser Sohn hat es mir empfohlen und mir gefällt es ziemlich gut. Ich dachte mir ebenfalls, dass Du es auch benutzt.
      Liebe Grüße
      Astrid

  2. Ich kenne Mallorca auch von vielen Seiten, nicht nur als Ballermann oder Putzfraueninsel. Eine wunderbare Insel mit unendlichen Reizen.
    Deine Bilder sind überwältigend.

    Liebe Grüße
    Anna-Lena

    • Astrid Berg sagt

      Danke für Deinen lieben Kommentar. Schön, einen weiteren Mallorca-Liebhaber zu kennen.
      Ganz liebe Grüße
      Astrid

  3. Wir nutzen wenig Salz, nur zum Gurgeln und Naseduschen.
    Es gibt so gute andere Gewürze.
    Aber eure Besichtigung ist genial, deine Fotos super!
    In der Sonne glitzert es, das ist klar.
    Ein schönes Erlebnis für dich.
    deine Bärbel

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Bärbel,
      ich selbst mache eigentlich wenig Salz an die Speisen, lieber nutze ich andere Gewürze, so wie Du. Aber manchmal liebe ich es ein Butterbrötchen mit Salz zu essen. Super lecker, kann ich nur sagen!
      LG
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Ja, es war wirklich sehr schön. Obwohl wir fast drei Wochen dort waren, verging die Zeit viel zu schnell.
      LG
      Astrid

  4. Hallo Astrid,

    die Sache mit dem Salz wusste ich gar nicht, so lerne ich immer was dazu 🙂
    In Mittelhessen gibt es ja diese riesigen Salzberge von den Kaliwerken.

    Schöne Fotos, sie zeigen die Insel in einem ganz anderen Licht, hat mir sehr gut gefallen.

    Liebe Grüße
    Björn 🙂

    • Astrid Berg sagt

      Hallo Björn,
      ich werde Euch irgendwann noch andere Fotos von Mallorca zeigen. Schade, dass diese wunderschöne Insel so oft verkannt wird.
      LG
      ASTRID

  5. Martina sagt

    Und ob es mir gefallen hat! Salz wird sicher nicht zu unrecht das weiße Gold genannt – und weißt du was: Heute vor 14 Tagen waren mein Mann und ich in Bad Salzuflen. Das liegt nämlich nur einen Katzensprung von uns entfernt! Danke für deinen wieder einmal hervorragenden Post! LG Martina

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Martina,
      Bad Salzuflen kenne ich nur vom Namen her. Allerdings bin ich nicht weit von Bad Salzhausen (Hessen) geboren.
      Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar und Dein Lob.
      LG
      Astrid

  6. Hallo liebe Astrid. Bei Irmi habe ich auch die Informationen gelesen und habe damals auch bei ihr geschrieben, dass ich als Kind mal einen Märchenfilm gesehen habe. Da hatte ein König zwei Töchter und wollte von ihnen wissen, was sie denn als das Kostbarste auf der Welt halten und nicht darauf verzichten könnten. Die erste Tochter wollte sich einschmeicheln und meinte auf ihren Vater und König könne sie nicht verzichten. Die zweite Prinzessin nannte das Salz und erzürnte den Vater. Fortan musste alles Salz im Land vernichtet werden. Doch – wie Du auch erwähnst – ohne Salz schmeckt kein Essen. Die Menschen begehrten auf und der König selbst merkte, dass man auf Salz wohl nicht verzichten kann. Er erkannte die Weisheit seiner Tochter, verzieh ihr und das Salz kam wieder ins Haus.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Kerstin,
      ich erinnere mich an dieses Märchen.
      Ja, man neigt dazu den Wert des Salzes zu unterschätzen. Obwohl ich gerne auch andere Gewürze benutze, auf Salz kann man nicht ganz verzichten. Ich habe sogar einmal gehört, dass Salzmangel auch Krämpfe auslösen kann. Das bezieht sich aber sicherlich auf das Meersalz, in dem auch noch Spuren von Magnesium enthalten sind. Aber zuviel Salz wirkt sich wiederum negativ aus. Wie immer muss man das richtige Verhältnis finden.
      LG
      Astrid

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