Weihnachten & Ostern
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Babette und der Schneemann

 

 

Es drücken sich Tobi und Toni an der Scheibe die Nasen breit,
der Raum ist erfüllt von Jubel und Heiterkeit.
Sie singen im Chor gar laut: „Juhu, es schneit, es schneit!!!
Bald nun ist die liebe Weihnachtszeit.“

Mit Jacke, Schal und Mütze sie hinaus auf die Straße geh’n,
dort lassen sie sich die Flocken um die Nase weh’n.
Im Garten dann die Schneeballschlacht entfacht,
wie herrlich, welche Freude der Schnee doch macht.

Sie lachen und tanzen mit den Flocken um die Wette,
und landen vor der Haustür der alten Babette.
Geschreie und Gejohle erweckt diese aus ihrem Mittagsschlafe,
Ihr ahnt es schon, dies wird nicht bleiben ohne Strafe.

Tobi und Toni dicke Kugeln für einen Schneemann rollen,
Babette sich aus dem Bette erhebt mit Grollen.
Im Nachthemd sie durch die Wohnung schleicht,
verärgert über Lärm und Radau sie die Tür erreicht.

Ein Ende sie will diesem Toben nun schlagartig setzen
und den Hund auf die Störenfriede hetzen.
Tobi und Toni flüchten vor dem Gespenst im Hemd
und Waldi sie freudig verfolgt, weil er die Beiden kennt.

Babette schimpft und wettert hinter den Dreien her,
der Ärger plagt sie nun noch mehr.
Ein greller, lauter Pfiff ertönt aus ihrem Mund:
„Komm zurück, du dummer Hund!“

Tobi und Toni verstecken sich hinter einem Strauch,
warten ab bis Babettes Ärger ist verraucht.
Als erneut ein Schnarchen ertönt aus dem Haus,
sie schleichen leise aus ihrem Versteck heraus.

Sie haben eine Idee, zu besänftigen die alte Babette,
holen die Weihnachtskiste mit Kugeln und Kette.
So schmücken die beiden Kinder,
den Schneemann mit Schal und Zylinder.

Augen, Nase, Mund und fertig ist des Schneemanns Gesicht,
der hoffentlich Babette mit seinem Lächeln besticht.
Girlande und Glöckchen die Tür nun schmücken,
das muss doch auch Babette entzücken.

Tobi und Toni an der Türe die Klingel jetzt drücken
und sich hinter den Holzstapel verdrücken.
Babette erscheint, reißt die Arme zuerst in die Lüfte
und stemmt sie dann in die Hüfte.

Sie erblickt den Schneemann und den Weihnachtsschmuck,
dreht sich um mit einem Ruck.
In Babettes Gesicht kein Ärger mehr steht,
dieser ist auf einmal wie weggeweht.

Babette mit einem glücklichen Lächeln ruft jetzt aus:
„Kinder kommt aus dem Versteck heraus!
Ich habe Kuchen und heiße Schokolade,
auch Kekse mit feiner Marmelade!“

So nimmt der Kinder Entschuldigung Babette herzlich an,
sie auch nicht mehr böse sein kann.
Die Kinder aber sind mit Rücksicht auf Babettes Schlaf bedacht,
nicht zu stören diesen bei Tag und Nacht.

Zwischen Babette und den Buben eine Freundschaft entsteht,
die hoffentlich noch viele Jahre besteht.
Rücksicht und Freundlichkeit ist die Zauberformel dafür,
denn sie öffnen jede Herzenstür.

 

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*Das Beitragsbild habe ich in Bangkok in einem Supermarkt von einem Verkaufsstand abfotografiert. Der Künstler ist mir unbekannt.

15 Kommentare

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      auch ich wünsche Dir einen schönen Advent. Ich bin eigentlich erst seit heute im Advent angekommen, da ich die letzten Wochen in Bangkok und Abu Dhabi war. Daher habe ich auch meine Gegenbesuche nicht immer so machen können, wie ich es eigentlich wollte.
      LG
      Astrid

  1. Liebe Astrid, wieder schön gereimt, herrlich dieser vorweihnachtliche Reim. Schönen 2. Advent wünsche ich Dir, liebe Grüße Eva

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Eva,
      entschuldige, dass ich Dir erst jetzt antworte und mich für Deinen Kommentar bedanke, aber ich war die letzten drei Wochen in Bangkok und Abu Dhabi. Da klappte das Kommentieren etc. nicht immer.
      Ich schicke Dir liebe Adventsgrüße
      Astrid

  2. Auch dein gereimtes gefällt mir super gut…:-))
    Eine herrliche Geschichte mit Happyend !

    Eine besinnliche Adventszeit
    wünscht dir
    Margrit

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Margrit,
      ich mag keine dramatischen Geschichten, die traurig enden, die gibt es im Leben oft genug.
      Auch ich wünsche Dir einen schönen 2. Advent und nicht so viel Stress in der Vorweihnachtszeit.
      LG
      Astrid

  3. Eine Weile dachte ich, die Zwei hecken noch mehr aus – so wie bei Max und Moritz 🙂 –
    doch in deinem Gedicht geht alles gut aus – sogar noch besser, als gut! Grins!!!
    Ein herrliches Gedicht, das ich sehr gerne gelesen habe! LG Martina

    • Astrid Berg sagt

      Die Geschichte musste einfach gut ausgehen, – schon alleine deshalb, weil mir das Beitragsbild als Vorlage diente. Ich sah diesen Schneemann auf dem Bild vor einer geschmückten Haustür und so überlegte ich mir eine Geschichte dazu. Aber ein bisschen waren dabei wohl auch Max und Moritz bei mir im Hinterkopf, aber die Beiden waren mir doch ein wenig zu frech. Tobi und Toni hingegen wollten die alte Babette ja gar nicht ärgern. Es war ja nur Unachtsamkeit bei ihnen.
      LG
      Astrid

  4. Ich gleich noch mal. Habe das Büchlein „So ein Struwwelpeter“ in der Schrankwand stehen und habe gleich nachgeschaut. „Die Geschichte von der alten Oma Enzenbach“ heißt sie.

  5. Als Kind hatte man auch Spaß am Schnee. Heut denke ich nur: oh nein, will nicht schieben!
    Eine niedliche Geschichte. Da fällt mir eine aus einem Kinderbuch ein. Da waren auch zwei Jungs, die immer eine alte Oma ärgerten. Dann brachen die Kinder im Eis ein und die Oma rettete sie. Am Ende waren die Jungs dankbar und wurden von der Oma mit heißen Getränken versorgt. Kennst du die Geschichte vielleicht?
    Liebe Grüße von Kerstin.

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Kerstin,
      ich denke beim Schnee auch meist an das Schneeschieben und das macht meist auch nur die ersten beiden Male Spaß. Dann artet es in Arbeit aus 😉
      Ich beantworte jetzt mal Deine beiden Kommentare auf einmal: Ich habe selbstverständlich gleich nach dieser Geschichte im Internet Ausschau gehalten. Ich kenne sie noch nicht und habe auch noch nichts von der Oma Enzenbach gehört. Ich werde aber schnell diese Bildungslücke schließen 😉
      LG
      Astrid

  6. Nun hat sich doch noch alles zum Guten gewendet, sogar mit heißer Schokolade.
    Eine schöne Geschichte, die sich sogar reimt.

    Viele liebe Grüße
    Traudi

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traudi,
      ja ich hatte einfach mal wieder Lust auf etwas Gereimtes und da sah ich das Bild von dem Schneemann und plötzlich entstand diese Geschichte in meinem Kopf.
      Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
      Sei herzlich gegrüßt
      Astrid

  7. Liebe Astrid, herzliche Grüße.
    Eine nette vorweihnachtliche Geschichte.
    Ich wünsche Dir eine schöne, stressarme Adventszeit.
    Ich gehe zu 2 Weihnachtskonzerte, morgen und nächsten Sonntag.
    Alles Gute, tschüssi Brigitte

    • Astrid Berg sagt

      Hallo liebe Brigitte,
      momentan ist die Adventszeit noch stressfrei, aber erfahrungsgemäß bleibt es nicht so, denn es gibt noch einiges zu tun bei uns bis Weihnachten. Weiterhin wollen wir demnächst die beiden Mütter wieder zu uns holen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dies ist allein durch die weite Fahrt nach Hessen schon nicht ganz stressfrei.
      Genieße Deine Weihnachtskonzerte und erfreue Dich an der schönen weihnachtlichen Musik.
      LG
      Astrid

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